Streifzüge durchs Indianerland (2000)
Und, meine Damen (Kerze! Rotwein!), das Buch ist eine Liebesgeschichte. Denn wie soll man es sonst nennen, wenn der Autor bei seiner 1. Reise in die Neue Welt fast seinen Arm einbüßt mit dem Ergebnis einer sofortigen 2. Reise, in deren Folge er seinen besten Freund verliert, um aus Treue zum Vermächtnis zur 3. Reise aufzubrechen, bei der er außer Illusionen nichts verliert und statt dessen sogar die Freundschaft zweier Indianer gewinnt? Zum einen ist es Klis' Liebe zur Landschaft, zu den Ureinwohnern, den Siedlern im Westen... Und es ist die Geschichte einer großen Freundschaft. Wie es dem Autor gelingt, den verstorbenen Freund Doc Holliday alias Reinhard Bode im letzten Reisebericht ständig anwesend zu halten, geht ans Herz.
Freie Presse
Nicht nur, daß es geradezu Freude macht und Vergnügen bereitet, wie der Autor seine Begegnungen mit Angehörigen der indianischen Urbevölkerung Nordamerikas beschreibt, sondern seine gelegentlichen Reminiszenzen in die Vergangenheit haben auch einen Bildungswert.
Als spannende und lehrreiche Lektüre könnte man das Buch beschreiben, das über die Eindrücke eines Individualisten bei Touren durch die Rocky Mountains und Black Hills, in die Wüsten Arizonas und in die Prärien berichtet.
Besonderen Wert erhält der Report durch den typischen ostdeutschen Blick des Autors.
Magazin für Amerikanistik - Zeitschrift für amerikanische Geschichte
Klis' letzte Reise ist zugleich der faszinierendste Bericht, und der Leser hofft, der Autor möge seine Ankündigung wahrmachen, im nächsten oder übernächsten Jahr wieder zu kommen.
Ein ebenso kurzweiliges wie fachkundiges Buch ist hier entstanden, dessen Lektüre ausgesprochenes Vergnügen bereitet. Es zieht den Leser zunehmend in seinen Bann, ist nie belehrend oder von aufklärerischem Pathos durchdrungen, dabei aber nicht ohne Tiefgang. Es dürfte nicht zuletzt wegen seiner bildkräftigen Sprache und seiner eindrucksvollen Naturschilderungen im Gedächtnis bleiben. Da verzeiht man Rainer Klis schon mal solche allzu umgangssprachlichen Entgleisungen wie "der Hengst ging ab wie Schmidts Katze“.
Sächsische Zeitung, 2. Mai 2000
Rainer Klis ist Schriftsteller, verbindet in seinen »Streifzügen durchs Indianerland« ,die Träume der Kindheit und sehr gegenwärtige, exotisch-normale Realität auf sympathische Weise. Er erzählt mit freundlicher Ironie, auch Selbstironie, von Erfahrungen und Erlebnissen während der drei Reisen, mischt subjektive Empfindungen und Fakten auf unaufdringliche Weise. Und verbindet so den Bericht über letzte Reservate kraftvoller Männlichkeit mit Informationen zur Geschichte, beispielsweise zur Vernichtung unterschiedlichster Indianerstämme durch die weißen Eroberer. (...) Die Auskünfte sind mit zahlreichen Fotos und einem informativen Lexikon ergänzt. Dabei ist der Autor in allem präsent, drängt sich jedoch kaum in den Vordergrund. Klis schreibt auch über Klis, schreibt vor allem jedoch über die eigene Beobachtung des fremden, faszinierenden Landes und das Leben seiner Ureinwohner. Der Leser hat hierbei genug Muße, sich eigener Indianerträume zu erinnern, dem Autor zu folgen - auf dem Rücken der Pferde ebenso wie beim Nachdenken über menschliches Schicksal und Abenteuerlust. Dass auch diese ihn auf seinen Reisen begleitet, verschweigt Klis nicht.
Neues Deutschland
Das eigenwillige, aber hoch interessante Werk von Rainer Klis (...) gehört ins Regal jedes Lesers, der sich für Fakten und Zeitkolorit bezüglich der indigenen Völker interessiert - oder einfach Spaß am Lesen launiger Reiseschilderungen hat. Drei Reiseberichte, atmosphärisch verfasst und mit der Historie der bereisten Gegenden verwoben (und mit gelungenen Farbfotos versehen), werden durch einen umfangreichen Lexikonteil über indianische Personen, Daten etc. (mit großartigen s/w-Fotos) ergänzt. Dazu gibt es noch informatives Kartenmaterial. (...)
Nach einem kurzen (wegen Reitunfalls abgebrochenen) Reisebericht (Kanada), einem umfangreichen Bericht über eine Reise ins Land der Lakota ("Sioux"), ist der dritte, noch längere Reisebericht über einen Ritt im Gebiet der Navajos das Highlight. Wenn nicht schon der Lexikonteil Kaufgrund ist, sollte es diese Reisebeschreibung sein, die zwar rau wirkt, aber einen einfühlsamen Blick auf Menschen und Landschaften wirft! Klis subjektive, unakademische Art, die einem am Anfang evtl. kurz als Manko erschien, macht gerade den speziellen Reiz aus: das ist handfeste Berichterstattung im besten Sinne.
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